Diverse Studien haben ergeben, dass sich Musik positiv und beruhigend sowohl auf Katzen als auch auf Hunde auswirkt. Interessante Informationen zum Thema beschreibt dieser Artikel.
Ein Komponist für Katzen
Der Profi-Cellist David Teie spielt im National Symphony Orchestra in Washington und lehrt an der University of Maryland Musik. Er komponiert außerdem eigene Musik für Katzenohren. Diese sind für Menschen unhörbar, Katzen jedoch lieben sie. David Teie komponiert sehr hohe Harfenläufe, welche an das Zwitschern von Vögeln erinnern, kombiniert mit einem computerunterlegten Bass, welcher an ein katzenähnliches Schnurren erinnert. Die Werke „Rusty’s Ballad“ und „Cozmo’s Air“ erzeugten laut einer Studie bei 77% aller Katzen ein entspanntes Wohlfühlgefühl. Im Vergleich dazu reagierten nur 38% der Katzen positiv entspannt auf Bachs „Air“. Dies zeigt somit, dass Katzen nicht nur positiv und entspannt auf Musik reagieren, sondern dass eigens für Katzenohren geschaffene Klänge für die Tiere noch ansprechender sind. Das gilt vor allem für Frequenzen, die den Tieren vertraut, aber für Menschen nicht mehr hörbar sind.
Wichtige Kriterien für die ideale Musik für Katzenohren
Laut Studien sind für Katzen jene Töne am angenehmsten, die sie seit ihrer Kindheit gewohnt und die den Ohren der Samtpfötchen vertraut sind. Dazu zählen besonders jene Laute, welche die Kätzchen in den ersten Lebenswochen verinnerlicht haben. Die ersten Geräusche, die ein Kätzchen mit etwa 2 Wochen wahrnimmt, sind der Herzschlag der Mutter, ihr Schnurren und das Geräusch beim Saugen an deren Zitzen. Diese Geräusche stehen für Geborgenheit. Kommen diese Geräusche in der Musik vor, fühlen sich Katzen dabei so richtig wohl. Auch die Tonlage ist entscheidend. Da Katzen gerne in höheren Lagen kommunizieren, sind Instrumente wie Violine, Violoncello, Klavier und elektrophone Tasteninstrumente ideal geeignet. Auch das Tempo und die Dynamik sind wichtige Kriterien für die ideale Katzenmusik. Angenehme Katzenmusik orientiert sich in Tempo und Dynamik am Schnurren. Die Geschwindigkeit des Schnurrens synchronisiert den Herzrhythmus der Katzen und erzeugt ein unglaubliches Wohlfühlgefühl. Das Schnurren einer Katze beträgt bis zu 1000 Schlägen pro Minute! Auch naturnahe Frequenzen und Geräusche wirken beruhigend für Katzen. Da Katzen ein viel sensibleres Gehör haben als Menschen, sollte auch die Lautstärke eher leise gedreht werden. Sanfte, klassische Musik führt auch bei Katzen zu einem ausgeglichenen Herzschlag und einer ruhigen Atmung. Was gibt es Schöneres, als mit seinem Samtpfötchen bei entspannter Musik über einen Bluetooth Kopfhörer auf der Couch zu kuscheln?
Hunde lieben Abwechslung, auch in der Musik
Eine Studie der Universität Glasgow gemeinsam mit einem regionalen Tierheim hat ergeben, dass die deutlichsten Reaktionen von Hunden bei Reggae und Soft Rock zu finden waren. Auch auf klassische Musik reagierten die Tiere entspannt. Es konnte außerdem beobachtet werden, dass die Hunde mehr schliefen, deutlich weniger bellen und insgesamt ruhiger sind. Sanfte Hintergrundmusik kann dabei helfen, dass sich Hunde besser an das Alleinsein gewöhnen. Aber auch in Gesellschaft kann der Hund mit der richtigen Musik besser entspannen. Hierbei gilt: Abwechslung ist gefragt. Je öfter sich die Musik wiederholt, desto schneller lässt der Entspannungseffekt nach. Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass die Musik nicht zu laut ist. Hunde haben ein viel sensibleres Gehör als Menschen. Um optimal entspannen zu können, ist also die Musikrichtung und auch die Lautstärke von entscheidender Bedeutung. Der Hörbereich des Menschen liegt zwischen 20 und 20000 Hz, während der des Hundes zwischen 47 und 44000 Hz liegt. Viele Hunde zeigen außerdem bestimmte Vorlieben für bestimmte Musikgenres. Hunde besitzen ein äußerst gutes Gehör welches ihnen erlaubt, selektiv zu hören, also wichtige Geräusche von unwichtigen zu unterscheiden. Grundsätzlich lieben Hunde eher tiefe Töne in der Musik. Mit zunehmendem Alter geht die Fähigkeit, diese gut zu hören, verloren. Deshalb sollte die Musik nicht nur an das Thema sondern auch an das Alter des Tieres entsprechend angepasst werden.
Klassische Musik wirkt beruhigend
Weitere Studien haben ergeben, dass die meisten Hunde klassische Musik mögen und sie bei dieser Musikrichtung am entspanntesten sind. Vor allem Mozart und Beethoven lieben Hunde besonders. Insbesondere bei stressigen Situationen wie in Tierheimen und Kliniken sprachen Hunde besonders gut auf klassische Musik an. Die Musik hilft den Hunden, Stress abzubauen. Stress kann unterschiedliche Ursachen haben: beispielsweise wenn der Hund länger alleine ist, bei einem Gewitter oder auch zu Silvester, wenn Feuerwerkskörper abgeschossen werden. Auch ein Gang zum Tierarzt kann beim Hund Stress verursachen. Manche Hunde fühlen sich auch gestresst, wenn es Zeit für ein Bad ist. Gerade in solchen Situationen ist es hilfreich, dem Hund zur Beruhigung etwas Musik hören zu lassen. Dies kann ihm helfen, Angstzustände abzubauen und besser zu entspannen. Auch zum Einschlafen ist klassische Musik für den Hund perfekt geeignet. Weiters beeinflusst klassische Musik die Stimmung des Hundes positiv und kann diese heben.
Wann Musik bei Hunden und Katzen angewendet werden kann und wie sie wirkt
Musik kann nicht nur Menschen sondern auch Tiere körperlich und seelisch positiv beeinflussen. Bei Katzen wird beruhigende Musik empfohlen bei Unruhe, Unsauberkeit, zur Verbesserung der Mensch-Katzenbeziehung, bei Stress und Angstzuständen sowie zur Ablenkung bei angsteinflößenden Geräuschen wie beispielsweise Gewitter oder Feuerwerkskörper. Auch bei Hunden kann Musik in Stress- und Angstsituationen zum Einsatz kommen, wenn der Hund eine gewisse Zeit alleine bleiben muss und ebenfalls zur Ablenkung vor furchteinflößenden Geräuschen. Beruhigende Musik reduziert den Blutdruck, verlangsamt den Herzschlag, kann beim Einschlafen helfen und verhilft zu einer ruhigen, gleichmäßigen Atmung. Außerdem kann die richtige Musik auch die Stimmung heben, Ängste reduzieren und den Endorphin Level steigen lassen. Katzen und Hunde hören um ein Vielfaches besser als der Mensch. Das Gehör der Tiere liegt zwischen 20 und 60000 Hz. Sie hören auch Frequenzen im Ultraschallbereich, welcher für Menschen unhörbar und nicht wahrnehmbar ist.
Fazit: Die richtige Musik kann auch Tieren helfen, ihr Stresslevel und ihre Ängste zu reduzieren. Besonders klassische Musik wirkt beruhigend und entspannend. Hunde lieben neben klassischen Musik und Soft Rock und Reggae. Ihr Gehör mag eher tiefere Töne, die Lautstärke der Musik sollte eher im ruhigeren Bereich liegen. Katzen bevorzugen eher höhere Töne, natürliche Geräusche aus der Natur wie beispielsweise Vogelgezwitscher und eigens für sie komponierte Katzenmusik. Betreffend der Lautstärke gilt auch hier: weniger ist mehr, da sowohl Hunde als auch Katzen sogar Frequenzen im Ultraschallbereich wahrnehmen können.