Geburt und Elternhaus
Antonio Vivaldi wurde am 4. März 1678 im italienischen Venezia geboren und war nicht nur ein bedeutender Violinist der Barockzeit, sondern auch ein römisch- katholischer Priester. Sein Vater wurde später beruflicher Violinist und erkannte früh die musikalische Begabung seines Sohnes für Violine, womit er der einzige unter seinen Geschwistern war, dem der Weg als Musiker offenstand.
Stationen seines Lebens
Als er 15 Jahre alt war, erhielt er nebst der Tonsur die erste Weihe. Das Ziel für einen gehobenen sozialen Status war somit gesetzt. Mit 18 Jahren folgte die erste höhere Weihe und eine Ausbildung in zwei Pfarreien zum Priester. Nachdem er im Jahre 1703 die Priesterweihe erhielt, arbeitete er als Kaplan und wirkte zusätzlich als Violinen Lehrer an einem Waisenhaus für Mädchen, das an die Kirche angegliedert war. Nach eineinhalb Jahren gab er das Priesteramt auf und begründete dies erst später mit gesundheitlichen Schwierigkeiten, die auf Angina Pectoris oder Asthma hinwiesen.
Nebst seiner Lehrertätigkeit für Violine und der Betreuung des Orchesters des Waisenhauses, unterrichtete er auch Violoncello und spielte Cembalo. Er avancierte vom Lehrer zum musikalischen Leiter, womit das Orchester einen für die damalige Zeit herausragenden Ruf erlangte. Für die Gottesdienste komponierte er zahlreiche Violinkonzerte und Sonaten. Auch entstanden in dieser Zeit zahlreiche Opern.
Nach Streitigkeiten wechselte er nach Mantua, wo er vor allem als Intendant und Opernkomponist tätig war. Dadurch, dass er in Rom zweimal vor dem Papst spielte, erhielt er viele weitere Aufträge für Opernmusik und Kirchenmusik. 1726 kehrte er als musikalischer Leiter des Teatro Sant‘ Angelo in seine Heimatstadt Venedig zurück und wurde somit als Legende betrachtet. In den Folgejahren begab er sich viel auf Reisen und zog anschließend 1740 nach Wien, wo er nur 10 Monate später starb.
Seine bekanntesten Werke
Nebst seinem wohl berühmtesten Werk „Die vier Jahreszeiten“, schrieb er 241 Konzerte für Violine, sowie auch 39 Fagott Konzerte, 27 Konzerte für Violoncello, 6 Flötenkonzerte und 70 Konzerte für zwei oder mehr Solisten und noch weitere Konzerte für verschiedene Holzblasinstrumente. Alle diese Werke repräsentieren seinen ausgeprägten Klangsinn und seine Experimentierfreude.
Zu diesen Werken kommen 55 Ripieno Konzerte, womit Konzerte definiert sind, die keine Solisten haben, 21 Kammerkonzerte, womit Konzerte für Solisten ohne Orchester bezeichnet sind, sowie auch 49 Opern. Sehr bekannt unter seinen geistlichen Werken ist „Gloria“ für zwei Soprane, Alt und vierstimmigen Chor, sowie auch mehrere Fassungen des Magnifikat. Auch hier findet sich der gleiche schwungvolle und virtuose Stil mit einer ähnlichen Experimentierfreudigkeit wie bei den Solokonzerten.